25.04.2016 · Rede.
Nein zur Verschärfung des Asylrechts!
25.04.2016. Rede bei der Demonstration vor dem Parlament. Wien.
Die Menschenrechte beschreiben jene verfassungsrechtlichen Bedingungen, in denen so gelebt werden kann, daß jede Person lieben und trauern kann. In Würde kann nur gelebt werden, wenn die Person lieben und trauern kann. Und. Wenn diese Person ihrerseits geliebt und betrauert wird.Zäune sind immer dafür erfunden worden, Personen eben diese Würde zu verweigern. Zäune sind dazu da, das Lieben und Trauern von Personen außerhalb des Zauns weniger wert erscheinen zu lassen. Zäune verändern das Sehen und machen vergessen, daß jede Person das Recht hat, geliebt und betrauert zu werden.In den Prüfungsfragen zur Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft steht “”Menschenwürde haben wir alleine dadurch, daß wir Menschen sind.” Es steht auch: “Der Staat hat die Pflicht, das Leben aller Menschen aktiv zu schützen.” Eine Person, die die österreichische Staatsbürgerschaft anstrebt, muß also Grundsätze lernen, die vom Staat nicht eingehalten werden, wenn durch Zäune und Abschiebungen und Obergrenzen ja doch nur die ÖSTERREICHISCHE Person geschützt sein soll.Die Verweigerung des Rechts auf ein Leben in Würde ist Unrecht. Wer dieses Unrecht begeht, gibt selbst alle Ansprüche auf Würde auf. Das wiederum bedeutet, daß wir selber die Möglichkeit zu lieben und zu trauern aufgeben. Wir müssen darauf dringen, uns in einer Hinwendung zur Pflicht, das Leben aller Menschen aktiv zu schützen, diese Würde nicht nehmen zu lassen. Erst in der Gleichberechtigtheit der Liebe und der Trauer jeder Person könnten wir uns dann die Freude verschaffen, Leben in Würde zu leben.