25.11.2019 · Texte. Aller Art.
Für Monika Schoeller. Für meine Verlegerin.
Das sanfte kleine Lächeln von ihr. Das wird mir in Erinnerung bleiben. Dieses Lächeln. Das war eine feine feinteilige Sprache und es genügte ja auch.
Verlegen. Literatur verlegen. Das heißt ja, der negativen anderen Bedeutung dieser Phrase entgegenarbeiten. Die Literatur soll eben nicht liegen gelassen werden. Und das. Ich verdanke das Monika Schoeller. Meine Arbeiten wurden in die Öffentlichkeit verlegt und verschwanden nicht, wie sich das angekündigt hatte. Als ich mit dem Roman „Nachwelt.“ von Suhrkamp zu Fischer kam, kehrte ich ja auch in gewisser Weise in den eigentlichen Verlag zurück und war da gut aufgehoben. Denn. Von da an. Ich konnte schreiben. Es wurde veröffentlicht. Ich war unterstützt. Mir wurde geholfen. Ich war nicht allein. Denn. Die Arbeit mit dem Lektorat mußte nur den einen Auftrag erfüllen. Dieser Auftrag. Der hieß „Literatur.“ Für alles andere war gesorgt. Und das Lächeln Monika Schoellers immer da in ihrer ruhigen sicheren Gewißheit, das Richtige zu tun. Andere, die verlegten. Die hatten das Richtige sein wollen. Vorboten eindeutiger Stammesführerschaften waren das gewesen. Und heute beherrschen solche die Welt. Was für ein Glück, eine Verlegerin vorgefunden zu haben, die sich an die Gewaltentrennung von Geschmack und Literatur gehalten hatte. Das war Freiheit gewesen. Das vorläufige Ende des Buchmarkts setzt diese Freiheit nun aus. Die Literatur wird das nicht beenden. Und. Ich bedanke mich. Ich habe die Freiheit kennengelernt. Ich kann sie in meine Arbeit einschreibend erhalten. Und weitergeben. Lächelnd. Ruhig lächelnd. Vielleicht.